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Cannabis Behandlung: Welche Rolle spielt die Bestrahlung bei medizinischem Cannabis?

Cannabis Behandlung Welche Rolle spielt die Bestrahlung bei medizinischem Cannabis

In medizinischen Fachkreisen und unter Patient:innen wird die Bestrahlung von medizinischem Cannabis intensiv diskutiert. Ärzt:innen und Patient:innen in Deutschland können sowohl bestrahlte als auch unbestrahlte Cannabisblüten über Apotheken beziehen.

Die Diskussion entsteht vor allem durch eine geringe Informations- und Studienlage zum Thema Bestrahlung von medizinischem Cannabis. Viele Patient:innen wissen nicht, welche Bestrahlungsverfahren existieren und wie diese ablaufen. Zudem wird medizinisches Cannabis als natürliche Alternative zur Schulmedizin gesehen, was für einige im Widerspruch zu künstlichen Bestrahlungsmethoden steht.


Warum wird medizinisches Cannabis bestrahlt?

Medizinisches Cannabis gilt als Arzneimittel und unterliegt strengen mikrobiologischen Qualitätsanforderungen. Diese Vorschriften sollen sicherstellen, dass Cannabis Medikamente für Patient:innen mit geschwächtem Immunsystem sicher sind. Laut der Europäischen Pharmacopoeia kann medizinisches Cannabis entweder als inhalative Medizin oder als Arzneipflanze kategorisiert werden. Diese Einstufung beeinflusst die zulässigen Grenzwerte für mikrobiologische Belastung erheblich.

Da eine Hitzesterilisation aufgrund der empfindlichen Cannabinoide und Terpene nicht möglich ist, wurde die Behandlung mit ionisierender Strahlung als praktikable Methode gewählt. Die Strahlensterilisation ermöglicht eine effektive Keimreduzierung bei minimaler Erwärmung der Cannabisblüten. Diese Methode darf nur angewendet werden, wenn ausgeschlossen ist, dass toxische Nebenprodukte entstehen. Trotz hoher Kosten und regulatorischer Auflagen bleibt die Bestrahlung eine gängige Methode zur Sicherstellung der mikrobiologischen Qualität.


Keimbelastung: Wann entstehen Keime auf Cannabisblüten?

Die Keimbelastung von medizinischem Cannabis beginnt bereits bei der Kultivierung. Optimale Anbaubedingungen, darunter Licht, Bewässerung und Belüftung, sind essenziell, um ein sicheres Produkt zu gewährleisten. Ebenso wichtig sind:

  • Ausschluss von Schädlingsbefall
  • richtiger Erntezeitpunkt
  • gleichmäßige und ausreichende Trocknung
  • aseptische Verarbeitung gemäß GMP-Richtlinien

Selbst wenn alle Kriterien der Cannabis-Therapie eingehalten werden, können geringfügige Abweichungen im Anbau zu mikrobiologischen Belastungen führen. Daher setzen einige Produzenten auf Bestrahlung, um potenziell krankmachende Erreger zu eliminieren. Unbestrahlte Cannabisblüten müssen jedoch ebenfalls strenge mikrobiologische Grenzwerte einhalten, sodass nur sichere Produkte in Verkehr gebracht werden.


Welche Bestrahlungsmethoden gibt es?

Es gibt verschiedene Methoden der Bestrahlung von medizinischem Cannabis, die sich hinsichtlich ihrer Strahlungsart und Durchdringungstiefe unterscheiden:

Ionisierende Strahlung

Ionisierende Strahlung umfasst elektromagnetische Wellen (z. B. Röntgenstrahlung) oder Teilchenstrahlung (z. B. Alphastrahlung). Ziel ist die Zerstörung der DNA von Mikroorganismen, ohne die chemische Struktur von THC-haltigen Medikamenten zu beeinträchtigen. Es gibt natürliche (Gamma- und Beta-Strahlung) und künstliche Strahlungsarten (Elektronenstrahlen, E-Beam).

Gamma-Bestrahlung

Gamma-Strahlung, meist mit Cobalt-60-Quellen, ist die häufigste Methode zur Sterilisation von Cannabis Medikamenten. Diese hochenergetische Strahlung durchdringt das Material tief und zerstört Mikroorganismen effektiv, ohne Rückstände zu hinterlassen.

E-Beam-Bestrahlung

Elektronenstrahlen (E-Beam) werden künstlich erzeugt und haben eine geringere Durchdringungstiefe als Gamma-Strahlen. Dieses Verfahren ist präziser und ermöglicht die Sterilisation großer Mengen, ist jedoch kostenintensiver und wird daher seltener eingesetzt.


Regulierung und Sicherheit von bestrahltem und unbestrahltem medizinischem Cannabis

Die Verordnung über mit ionisierenden Strahlen behandelte Arzneimittel (AMRadV) regelt die maximale Strahlendosis und Strahlungsquellen. Die Zulassung erfolgt durch Bundesbehörden, und spezialisierte Dienstleister übernehmen die Bestrahlung im Auftrag der Hersteller. Dies erhöht die Produktionskosten, da jede Cannabisblütensorte eine eigene Zulassungsnummer benötigt.

Einheitliche Vorschriften fehlen

Derzeit gibt es keine einheitlichen Vorschriften zur Pflichtbestrahlung von medizinischem Cannabis. Auch existiert kein standardisiertes Verfahren zur Keimreduktion, das global anerkannt ist. Hersteller entscheiden individuell, ob sie Bestrahlung einsetzen.


Fazit: Sind bestrahlte und unbestrahlte Cannabisblüten sicher?

Unabhängig davon, ob medizinisches Cannabis bestrahlt oder unbestrahlt ist, unterliegt es strengen Qualitätskontrollen nach Deutschem Arzneibuch und Europäischer Pharmacopoeia. Beide Varianten müssen mikrobiologische Grenzwerte einhalten, bevor sie für Patient:innen freigegeben werden.

Patient:innen, die medizinisches Cannabis kaufen oder ein Cannabis Rezept online erhalten, können sicher sein, dass sowohl bestrahlte als auch unbestrahlte Cannabis Medikamente sichere Optionen für die Cannabis Behandlung darstellen. Ärzt:innen und Cannabis-Expert:innen beraten individuell, welche Variante sich für die jeweilige Cannabis-Therapie am besten eignet.

Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Die hier bereitgestellten Inhalte sind nicht dazu gedacht, den Konsum von Cannabis zu fördern oder zu bewerben. Medizinisches Cannabis sollte nur nach ärztlicher Verordnung und unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen verwendet werden. Bei Fragen oder gesundheitlichen Beschwerden wenden Sie sich bitte an eine medizinische Fachkraft.

Autor: Laura
Laura  Autor Grünhorn Cannabis Apotheke
Laura arbeitet seit 2011 als Pharmazeutisch-technische Assistentin und ist seit 2021 bei Grünhorn. Zu ihren Schwerpunktthemen gehört die Prüfung der Rezepte, Patientenberatung und die Herstellung patientenindividueller Rezepturen, wie Cannabisblüten, Extrakte und Kapseln.