Cannabis bei Menstruationsschmerzen: Kann es helfen?

- Cannabis wird als mögliche Alternative zur Linderung von Menstruationsbeschwerden wie Krämpfen, Schmerzen und Stimmungsschwankungen diskutiert.
- Wirkstoffe wie THC und CBD können schmerzlindernd, krampflösend und entspannend wirken – vor allem in Kombination.
- Erfahrungsberichte und erste Studien zeigen Potenzial, doch eine Anwendung sollte individuell und unter ärztlicher Beratung erfolgen.
Viele Frauen kennen das Problem: Jeden Monat aufs Neue sorgen Menstruationsbeschwerden wie Bauchkrämpfe, Rückenschmerzen und Stimmungsschwankungen für Unwohlsein. Während Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol oft als Standardlösung gelten, suchen immer mehr Betroffene nach alternativen Methoden zur Linderung ihrer Beschwerden. Eine viel diskutierte Möglichkeit ist der Einsatz von medizinischem Cannabis. Aber kann es wirklich helfen? Was sagt die Wissenschaft dazu? Und welche Vor- und Nachteile gibt es?
Menstruationsschmerzen: Was passiert dabei im Körper?
Menstruationsbeschwerden, auch als Dysmenorrhoe bekannt, entstehen durch Kontraktionen der Gebärmutter, die notwendig sind, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Dabei werden Prostaglandine freigesetzt – körpereigene Botenstoffe, die Entzündungen und Schmerzsignale verstärken. Je nach Frau können die Schmerzen mild oder extrem stark sein. Manche Betroffene leiden zusätzlich unter Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen oder emotionalen Schwankungen.
Es gibt zwei Arten von Menstruationsschmerzen:
- Primäre Dysmenorrhoe: Schmerzen ohne erkennbare medizinische Ursache, die mit den Jahren oder nach einer Schwangerschaft oft nachlassen.
- Sekundäre Dysmenorrhoe: Schmerzen, die durch eine zugrunde liegende Erkrankung wie Endometriose oder Myome verursacht werden.
Die Rolle von Cannabis bei Regelschmerzen
Cannabis enthält zwei Hauptwirkstoffe, die bei der Schmerzlinderung eine Rolle spielen. THC, also Tetrahydrocannabinol, ist der psychoaktive Bestandteil, der nicht nur für eine euphorisierende Wirkung bekannt ist, sondern auch Schmerzsignale im Gehirn reduzieren kann. CBD, Cannabidiol, hingegen ist nicht psychoaktiv, wirkt aber entzündungshemmend, entspannend und kann krampflösend sein.
Eine wissenschaftliche Studie zur Anwendung von Cannabis bei Regelschmerzen hat gezeigt, dass viele Frauen durch die Einnahme eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden erfahren. Besonders effektiv scheint die Kombination aus THC und CBD zu sein, da sich beide Substanzen in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen.1
Erfahrungsberichte: Wenn Schmerzmittel nicht mehr helfen
Viele Frauen greifen über Jahre hinweg zu Schmerzmitteln. Doch nicht immer sind diese eine langfristige Lösung. Betroffene berichten, dass ihnen anfangs Schmerzmittel wie Ibuprofen halfen, diese jedoch mit der Zeit ihre Wirkung verloren. Auch andere Medikamente hätten häufig keinen ausreichenden Effekt gezeigt. Einige fanden schließlich heraus, dass Cannabis ihre Beschwerden, wie etwa Krämpfe, deutlich lindern konnte.2
Die Entscheidung für medizinisches Cannabis sollte jedoch wohlüberlegt sein. Während einige Frauen nur CBD-Produkte nutzen, um eine krampflösende und entspannende Wirkung zu erzielen, setzen andere auf eine Mischung aus THC und CBD für eine stärkere Schmerzlinderung.
Vorteile und mögliche Nebenwirkungen von Cannabis bei Menstruationsbeschwerden
Vorteile:
- Linderung von Unterleibsschmerzen und Krämpfen
- Entzündungshemmende Wirkung durch CBD
- Verbesserung der Stimmung und Reduktion von Stress
- Förderung der Schlafqualität, was wiederum die Schmerzempfindlichkeit senken kann
Mögliche Nebenwirkungen:
- Psychoaktive Wirkung von THC, was im Alltag störend sein kann
- Kurzfristige Nebenwirkungen, u.a. Müdigkeit oder erhöhter Appetit
Fazit: Eine sinnvolle Alternative?
Cannabis kann eine interessante Alternative für Frauen sein, die unter Regelschmerzen leiden und mit herkömmlichen Schmerzmitteln keine zufriedenstellende Lösung finden. Vor allem CBD scheint aufgrund seiner entzündungshemmenden und krampflösenden Eigenschaften eine Option für den Alltag zu sein. Wer eine stärkere Wirkung benötigt, könnte von einer Kombination aus THC und CBD profitieren – allerdings mit Bedacht und unter ärztlicher Beratung.
Während die Forschung zu Cannabis und Menstruation noch in den Anfängen steckt, zeigen Erfahrungsberichte und erste wissenschaftliche Untersuchungen, dass es durchaus Potenzial als natürliche Schmerztherapie bieten kann. Doch wie bei jeder Behandlung gilt: Jede Frau reagiert anders, und es ist wichtig, die für sich beste Lösung zu finden.
Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Die hier bereitgestellten Inhalte sind nicht dazu gedacht, den Konsum von Cannabis zu fördern oder zu bewerben. Medizinisches Cannabis sollte nur nach ärztlicher Verordnung und unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen verwendet werden. Bei Fragen oder gesundheitlichen Beschwerden sollte sich bitte immer an eine medizinische Fachkraft gewendet werden.
Quellen:
[1] Seifalian A, Kenyon J, Khullar V. Dysmenorrhoea: Can Medicinal Cannabis Bring New Hope for a Collective Group of Women Suffering in Pain, Globally? Int J Mol Sci. 2022 Dec 19;23(24):16201. doi: 10.3390/ijms232416201. PMID: 36555842; PMCID: PMC9780805.
[2] https://www.jetzt.de/die-kifferin/die-kifferin-cannabis-hilft-ihr-gegen-menstruationsschmerzen