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Cannabis Social Clubs in Deutschland – Wo stehen wir nach der Teillegalisierung?

Cannabis Social Clubs in Deutschland - Wo stehen wir nach der Teillegalisierung
  • Cannabis Social Clubs (CSCs) sind nicht gewinnorientierte Anbauvereine, in denen Erwachsene ab 18 Jahren gemeinschaftlich Cannabis anbauen und untereinander abgeben dürfen – unter strengen gesetzlichen Auflagen.
  • Die Umsetzung stockt: Obwohl das Gesetz seit Juli 2024 gilt, sind bisher nur rund 150 von fast 400 beantragten Clubs genehmigt worden. In einigen Bundesländern kommt es zu erheblichen Verzögerungen.
  • Eine Clubgründung erfordert hohen Aufwand – von Vereinsgründung über Sicherheitskonzepte bis zu Investitionen von mehreren 10.000 Euro. Trotzdem gelten CSCs als zentrale Säule zur Eindämmung des Schwarzmarkts.

Seit dem 1. April 2024 ist der Besitz von Cannabis in Deutschland in bestimmten Mengen legal. Doch was bedeutet das konkret für Konsumierende, und wie funktioniert die Abgabe in der Praxis? Die Antwort lautet: über sogenannte Cannabis Social Clubs – das sind streng regulierte Anbauvereine, die Cannabis gemeinschaftlich anbauen und ausschließlich an ihre Mitglieder abgeben dürfen.

In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick darauf, was ein Cannabis Social Club überhaupt ist, welche Voraussetzungen für eine Gründung erfüllt sein müssen und wie es um die aktuelle Umsetzung in den Bundesländern steht.


Was sind Cannabis Social Clubs?

Ein Cannabis Social Club ist ein nicht gewinnorientierter Verein, in dem Erwachsene ab 18 Jahren gemeinschaftlich Cannabis zu Genusszwecken anbauen und untereinander abgeben dürfen. Die gesetzliche Grundlage verpflichtet die Clubs dazu, strenge Auflagen zu erfüllen, etwa in Bezug auf Jugendschutz, Qualitätssicherung, Anbauumgebung und Dokumentation. Werbung ist untersagt, und die Mitgliedschaft ist auf Erwachsene beschränkt.

Nach aktuellem Stand dürfen Mitglieder eines Cannabis Social Clubs pro Tag bis zu 25 Gramm und im Monat maximal 50 Gramm Cannabis beziehen. Auch Samen und Stecklinge dürfen – unter bestimmten Bedingungen – an Mitglieder und sogar an Dritte abgegeben werden. Wer selbst einen Cannabis Social Club gründen möchte, muss einiges beachten: Neben der Vereinsgründung sind umfangreiche Unterlagen, Sicherheitskonzepte und teils hohe Investitionen notwendig. Eine moderne Anbauanlage kann bspw. schnell zwischen 25.000 und 50.000 Euro kosten – und das ohne Personal- und Mietkosten. Entsprechend wichtig ist eine gute Planung, auch im Hinblick auf die späteren Kosten und Preise pro Gramm.


Der aktuelle Stand in Deutschland

Trotz des Inkrafttretens der Teillegalisierung und der geplanten Einführung der Anbauvereine zum 1. Juli 2024 verläuft die Umsetzung nicht überall gleich. Bis Mitte November 2024 haben deutschlandweit 392 Vereine eine Zulassung als Cannabis Social Club beantragt – genehmigt wurde bisher aber nur etwa jeder achte. Das bedeutet: Rund 150 Clubs sind aktuell offiziell anerkannt.

In einigen Bundesländern, wie Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen, stehen die ersten Ernten bevor. Besonders streng wird das Gesetz in Bayern ausgelegt – bislang wurde dort kein einziger Cannabis Social Club genehmigt. Besonders problematisch: Der bürokratische Aufwand ist hoch und die Antragsverfahren oft langwierig. In mehreren Bundesländern klagen Clubs derzeit gegen besonders strenge Auflagen.


Wo finde ich einen Cannabis Social Club in der Nähe?

Diese Frage stellen sich aktuell viele. Da jeder Club maximal 500 Mitglieder aufnehmen darf, sind Kapazitäten schnell ausgeschöpft – ein flächendeckendes Angebot gibt es (noch) nicht. Wer einen Cannabis Social Club in der Nähe sucht, sollte sich bei lokalen Initiativen oder über Fachportale informieren. Einige Clubs führen bereits Wartelisten.


Fazit

Die Legalisierung von Cannabis ist ein Anfang, aber der Weg zu einer funktionierenden Cannabis-Anbaustruktur in Deutschland ist noch lang. Die Cannabis Social Clubs sind ein zentrales Element des neuen Modells, mit Chancen und Herausforderungen zugleich. Wer einen Cannabis Social Club gründen möchte, muss mit hohen Anforderungen, klaren Regeln und nicht unerheblichen Kosten rechnen. Doch die Idee dahinter, nämlich ein kontrollierter Anbau, Qualitätssicherung und die Entlastung des Schwarzmarkts, hat Potenzial. Es bleibt zu hoffen, dass die Behörden die Umsetzung künftig konstruktiv begleiten.

Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Die hier bereitgestellten Inhalte sind nicht dazu gedacht, den Konsum von Cannabis zu fördern oder zu bewerben. Medizinisches Cannabis sollte nur nach ärztlicher Verordnung und unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen verwendet werden. Bei Fragen oder gesundheitlichen Beschwerden sollte sich bitte immer an eine medizinische Fachkraft gewendet werden.

Autor: Lisa Marie
Lisa-Marie Autor Grünhorn Cannabis Apotheke
Lisa studiert Germanistik mit dem Schwerpunkt Literaturwissenschaft und unterstützt seit 2024 die Grünhorn Gruppe. Ihre Schwerpunktthemen sind Recherche und Verfassen von Fachbeiträgen rund um das Thema Medizinalcannabis.