Cannabis Verschreibung nach der Teillegalisierung: Das hat sich geändert

Seit der Teillegalisierung von medizinischem Cannabis am 01. April 2024 hat sich für Ärzt:innen und Patient:innen einiges verändert. Cannabisarzneimittel unterliegen nicht mehr dem Betäubungsmittelgesetz, was die Verschreibungsmöglichkeiten vereinfacht und den Zugang für viele Patient:innen verbessert hat. In diesem Beitrag erklären wir, was sich durch diese Änderungen für die Cannabis-Therapie ergeben hat und wie Cannabis Verschreibungen heute aussehen.
Die Neuerungen nach der Teillegalisierung
Mit der Aufhebung der Einstufung als Betäubungsmittel können Cannabis Medikamente nun auch ohne die üblichen bürokratischen Hürden verschrieben werden. Für Patient:innen bedeutet das, dass sie ihre Cannabis Behandlung nicht nur über spezialisierte Ärzt:innen und Cannabis-Expert:innen, sondern auch über allgemeinere medizinische Einrichtungen erhalten können. Die Verschreibung erfolgt seit dem 01. Januar 2024 überwiegend als E-Rezept, was den gesamten Prozess für alle Beteiligten deutlich vereinfacht.
Verschreibungsmöglichkeiten für medizinisches Cannabis
Es gibt mittlerweile mehrere Möglichkeiten, wie medizinisches Cannabis verschrieben werden kann, abhängig von der Versicherung und dem spezifischen Bedarf des Patienten oder der Patientin. Zu den wichtigsten Rezeptarten gehören:
1. Rosa Rezept:
Wird das Cannabis Rezept auf Basis einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse ausgestellt, handelt es sich um ein rosa Rezept. Dieses Rezept ist 28 Tage gültig und wird in der Regel für gesetzlich Versicherte ausgestellt.
2. Blaues Rezept:
Für Privatversicherte oder Patient:innen, die die Kosten für Cannabis Medikamente selbst tragen, wird das blaue Rezept ausgestellt. Dieses Rezept hat eine Gültigkeit von bis zu 3 Monaten und ist bei Cannabis Verschreibungen durch Ärzt:innen ohne kassenärztliche Zulassung (wie bei Cannabis-Expert:innen oder Telekliniken) üblich.
3. Grünes Rezept:
Bei Cannabis Produkten, die nicht verschreibungspflichtig sind, wird ein grünes Rezept ausgestellt. Diese Rezepte dienen lediglich als Empfehlung und können sowohl von Privat- als auch gesetzlich Versicherten genutzt werden. Sie sind nicht zur Vorlage in der Apotheke erforderlich, da die Medikamente auf grünem Rezept nicht erstattungsfähig sind.
4. Elektronisches Rezept (E-Rezept):
Ab dem 01. Januar 2024 müssen alle verschreibungspflichtigen Medikamente, einschließlich THC-haltiger Medikamente, als E-Rezept ausgestellt werden. Dieses wird direkt von Arzt oder Ärztin ausgestellt und kann dann über eine Online-Apotheke eingelöst werden. Seit der Teillegalisierung kann auch medizinisches Cannabis über das E-Rezept verschrieben werden, was den Zugang zu Cannabis Rezepten online erheblich erleichtert.
Was gehört auf ein Cannabis Rezept?
Unabhängig von der Art des Rezepts gibt es einige wesentliche Angaben, die auf dem Cannabis Rezept nicht fehlen dürfen:
- Daten von Patient:in: Vorname, Nachname, Geburtsdatum und Adresse
- Angaben zur Versicherung: Krankenkassenname und Versichertennummer (entfällt bei Privatversicherten)
- Arztinformationen: Name, Anschrift und Unterschrift der verschreibenden Ärzt:innen
- Cannabis-Typ und Dosierung: Der genaue Name des Cannabis Produkts oder der Blütensorte sowie der THC- und CBD-Gehalt müssen angegeben werden. Bei THC-haltigen Medikamenten wie Extrakten oder Kapseln ist auch die genaue Dosierung pro Einheit zu vermerken.
Wie funktioniert die Online-Bestellung von Cannabis Medikamenten?
Für Patient:innen, die medizinisches Cannabis online kaufen möchten, ist die E-Rezept-Möglichkeit eine große Erleichterung. Nachdem das Rezept von Arzt oder Ärztin ausgestellt wurde, kann es bei einer Online-Apotheke eingereicht werden. Hierbei ist es wichtig, dass der Ausdruck des E-Rezepts vorgelegt wird, da die Cannabis-Verschreibung durch die Apotheke nur auf Basis dieser Verordnung erfolgen kann. So können Patient:innen ihre Cannabis Medikamente bequem nach Hause liefern lassen oder in einer Apotheke ihrer Wahl abholen.
Sie sind Patient oder Patientin und haben bereits ein Rezept für medizinisches Cannabis? Dann lösen Sie es jetzt hier ein!
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Fazit: Vereinfachter Zugang zu medizinischem Cannabis
Durch die Teillegalisierung und die Einführung des E-Rezepts hat sich der Zugang zu medizinischem Cannabis deutlich vereinfacht. Patient:innen können nun Cannabis Medikamente schneller und unkomplizierter erhalten, sei es durch eine Cannabis Behandlung mit einem Cannabis Rezept online oder über die direkte Cannabis Verschreibung bei Arzt oder Ärztin. Wichtig ist, dass die genaue Dosierung und die Auswahl des richtigen Produkts für die individuelle Therapie berücksichtigt werden, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen.
Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Die hier bereitgestellten Inhalte sind nicht dazu gedacht, den Konsum von Cannabis zu fördern oder zu bewerben. Medizinisches Cannabis sollte nur nach ärztlicher Verordnung und unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen verwendet werden. Bei Fragen oder gesundheitlichen Beschwerden wenden Sie sich bitte an eine medizinische Fachkraft.