Medizinisches Cannabis: Anwendungsformen und ihre Wirkung in der Cannabis-Therapie

Medizinisches Cannabis kann eine wertvolle Therapieoption sein, aber vielleicht fragen Sie sich: Welche Anwendungsformen gibt es eigentlich, und welche passt zu Ihren individuellen Bedürfnissen? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die gängigsten Methoden der Einnahme – von der Inhalation über Öle und Extrakte bis hin zu Kapseln. Wir möchten Ihnen helfen, die für Sie beste Wahl gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu treffen.
Fakten im Überblick:
- Inhalation von Cannabisblüten: Schnellster Wirkeintritt (2–5 Minuten), Wirkungsdauer von 2–4 Stunden, ideal bei akuten Symptomen.
- Cannabis-Extrakte und Öle: Diskrete Anwendung, langsamere Wirkung (30–90 Minuten), Wirkungsdauer von 4–8 Stunden.
- Kapseln: Präzise Dosierung, einfacher Gebrauch, Wirkungseintritt nach 1–2 Stunden, Wirkungsdauer bis zu 8 Stunden, gut zur Anwendung während der Nacht.
- Wichtiger Hinweis: Immer mit niedriger Dosis starten und nach ärztlicher Anweisung anpassen.
Inhalation von Cannabisblüten: Wie funktioniert es?
Bei der Inhalation werden die getrockneten Cannabisblüten in einem medizinischen Vaporizer erhitzt (180–210°C). Durch die Hitze werden die Wirkstoffe wie THC, CBD und Terpene freigesetzt und über die Lunge schnell aufgenommen.
Vorteile:
- Sehr schneller Wirkeintritt (2–5 Minuten), ideal bei akuten Beschwerden.
- Wirkungsdauer: 2–4 Stunden
Wichtige Hilfsmittel:
- Grinder (Kräutermühle): Zerkleinert die Blüten gleichmäßig für eine effektive Verdampfung.
- Medizinischer Vaporizer: Ein präzises Gerät, das eine schonende Inhalation ohne Verbrennung gewährleistet. Dosierkapseln können mit der individuell verordneten Menge befüllt werden.
Hinweise:
- Verdampfen ist effizienter und schonender als Rauchen.
- Der Vaporizer sollte regelmäßig gereinigt werden.
Öle und Extrakte: Wie funktioniert es?
Cannabis-Öle und Extrakte werden sublingual (unter die Zunge) oder oral eingenommen (geschluckt). Die Wirkstoffe gelangen über die Mundschleimhaut oder den Verdauungstrakt in den Körper. Sie können in Tropfenform oder als Spray angewendet werden.
Vorteile:
- Einfache und präzise Dosierung.
- Diskrete Anwendung, auch unterwegs.
- Längere Wirkungsdauer (4–8 Stunden).
Besonderheiten:
- Wirkung setzt langsamer ein (30–90 Minuten).
- Ideal für Patient:innen, die eine konstante Wirkstoffkonzentration benötigen.
Kapseln: Wie funktioniert es?
Kapseln enthalten standardisierte Mengen an Cannabis-Extrakten und werden oral eingenommen. Die Aufnahme erfolgt über den Magen-Darm-Trakt.
Vorteile:
- Sehr präzise Dosierung.
- Diskret und einfach in den Alltag integrierbar.
- Keine Vorbereitung oder Geräte notwendig.
Besonderheiten:
- Wirkungseintritt nach 1–2 Stunden.
- Wirkungsdauer: 6–8 Stunden – vorteilhaft für eine Anwendung über Nacht.
Vergleich der Anwendungsformen

Dosierungshinweise
Die Dosierung sollte stets niedrig beginnen und schrittweise angepasst werden. Hier ein Beispiel für eine Startdosierung mit Cannabisblüten (10 % THC-Gehalt):


Bei Extrakten und Kapseln gelten ähnliche Dosierungsrichtlinien. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin oder Apotheker:in kann Sie hierzu individuell beraten.
Mit diesem Überblick über die verschiedenen Therapieoptionen – Verdampfen, Extrakte und Kapseln – haben Sie nun alle wichtigen Informationen, um gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin die für Sie passende Wahl zu treffen. Medizinisches Cannabis bietet vielfältige Möglichkeiten, die auf unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensumstände abgestimmt werden können.
Disclaimer: Dieser Blogbeitrag dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine medizinische Beratung dar. Die hier bereitgestellten Inhalte sind nicht dazu gedacht, den Konsum von Cannabis zu fördern oder zu bewerben. Medizinisches Cannabis sollte nur nach ärztlicher Verordnung und unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen verwendet werden. Bei Fragen oder gesundheitlichen Beschwerden wenden Sie sich bitte an eine medizinische Fachkraft.