Reisen mit Cannabis-basierten Arzneimitteln | GH Academy
Reisen mit Cannabis-basierten Arzneimitteln
Wenn eine Reise mit medizinischem Cannabis geplant ist, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Prinzipiell darf der Patient bzw. die Patientin seine/ihre Medikation für die Dauer der Reise in angemessener Menge mit sich führen. Betäubungsmittel dürfen ausschließlich für den eigenen Bedarf mitgeführt werden, eine Mitnahme durch beauftragte Personen ist nicht zulässig.
Es ist wichtig, die Gesetze und Vorschriften des Ziellandes sowie der Transitländer, falls zutreffend, zu überprüfen, da diese in Bezug auf medizinisches Cannabis variieren können. Hier sind einige allgemeine Punkte, die zu berücksichtigen sind:
- Recherche - Informationen über die rechtlichen Bestimmungen des Ziellandes in Bezug auf medizinisches Cannabis einholen. Dabei gilt es, zu überprüfen, ob medizinisches Cannabis überhaupt erlaubt ist und welche Einschränkungen oder Anforderungen möglicherweise gelten.
Komplizierter ist die Lage bei Reisen in Länder außerhalb des Schengener Abkommens. Hier gibt es keine einheitliche Regelung. Daher empfiehlt die Bundesopiumstelle, sich an dem Leitfaden für Reisende des Internationalen Suchtstoffkontrollamtes (INCB) zu orientieren. Dieser beinhaltet unter anderem die Empfehlung, dass der Patient bzw. die Patientin sich vom verschreibenden Arzt eine mehrsprachige Bescheinigung ausstellen lässt, welche Angaben zu Einzel- und Tagesdosierungen, Wirkstoffbezeichnung und Dauer der Reise enthält. Diese Bescheinigung muss ebenfalls durch die oberste Landesgesundheitsbehörde oder eine von ihr beauftragte Stelle beglaubigt werden. - Rezept und ärztliches Attest: Bei Reisen empfiehlt es sich, ein gültiges ärztliches Rezept oder Attest für das medizinische Cannabis dabei zu haben, welches idealerweise in Englisch oder in der Landessprache ausgestellt ist.
- Mengenbeschränkungen: Manche Länder haben eine Begrenzung für die mitgeführte Menge an medizinischem Cannabis festgelegt, die nicht überschritten werden darf.
- Verpackung und Kennzeichnung: Es ist ratsam, die Originalverpackung mit dem Etikett des Herstellers beizubehalten, auf dem der Inhalt, die Dosierung und andere relevante Informationen angegeben sind.
- Transportmittel: Informationen über die Richtlinien der Fluggesellschaften, Bahnunternehmen oder anderer Verkehrsträger bezüglich des Transports von medizinischem Cannabis sind ebenfalls wichtig. Einige Transportunternehmen haben möglicherweise spezifische Anforderungen oder Einschränkungen.
- Vorherige Genehmigungen: In einigen Ländern kann es erforderlich sein, vor der Einreise eine spezielle Genehmigung einzuholen.
Es ist wichtig anzumerken, dass diese Informationen allgemeiner Natur sind und sich die rechtlichen Bestimmungen ändern können. Daher ist es ratsam, die Botschaft oder das Konsulat des Ziellandes zu kontaktieren, um genaue und aktuelle Informationen zu erhalten.