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Faszinierende Wirkung der Terpene | GH Academy

Terpene Spezial Sedierende Terpene

Terpene Key Facts

  • Terpene sind nicht nur für den Duft von Cannabis verantwortlich, sondern könnten auch entscheidend für seine medizinische Wirkung sein (Stichwort: Entourage-Effekt).
  • Die individuelle Auswahl von Cannabisprodukten sollte daher nicht nur auf Cannabinoiden basieren, sondern auch das Terpenprofil berücksichtigen.
  • Wir von Grünhorn bestimmen das Terpenprofil jeder Sorte chargenaktuell, um so vergleichbare Werte liefern zu können. Anhand der Hauptterpene können mögliche Wirkungen abgeleitet werden und so geeignete Blüten für die individuelle Therapie ausgesucht werden.
  • Mehr Forschung ist erforderlich, um das volle Potenzial von Terpenen zu verstehen und zu nutzen. Durch Aufklärung kann die Cannabistherapie optimiert werden und PatientInnen so von den vielfältigen Möglichkeiten dieser faszinierenden Pflanze profitieren.

In Cannabis finden sich Hunderte faszinierender Phytochemikalien. Während üblicherweise Cannabinoide im Fokus stehen, agieren im Hintergrund noch viele weitere Bestandteile: darunter die Terpene.

Was sind Terpene?

Terpene sind faszinierende organische Verbindungen, die in vielen Pflanzen, einschließlich Cannabis, vorkommen. Sie verleihen den Pflanzen nicht nur ihren charakteristischen Duft, sondern könnten auch eine entscheidende Rolle in der medizinischen Wirkung von Cannabis spielen. Die Vielfalt der Terpene ist erstaunlich, von Pinen, das einen duftenden Kieferngeruch hat, bis zu Limonen mit seinem zitrusartigen Aroma. Biologisch betrachtet produziert die Pflanze Terpene, um sich gegen Feinde zu verteidigen. Die Menge und die Art der von einer Cannabispflanze gebildeten Terpene variieren aufgrund unterschiedlicher Faktoren. Selbst bei derselben Sorte werden nicht zwangsläufig immer identische Terpene erzeugt. Dies ist abhängig von Umweltbedingungen wie Klima, Bodenbeschaffenheit, Düngemittel, dem Alter der Pflanze sowie anderen Einflussfaktoren.

Wieso sind Terpene wichtig?

Die Bedeutung von Terpenen in Cannabis liegt nicht nur in ihrem Geruch, sondern vor allem in ihrer Interaktion mit Cannabinoiden. Forschungen deuten darauf hin, dass Terpene den sogenannten "Entourage-Effekt" auslösen können. Dies bedeutet, dass Terpene die Wirkung von Cannabinoiden verstärken oder verändern können, wodurch eine kombinierte, der Fachmann sagt „synergistische“ therapeutische Wirkung entsteht. Die unterschiedlichen Terpenprofile verschiedener Cannabisstämme könnten erklären, warum sie unterschiedliche Effekte hervorrufen. Im Gegensatz zu THC erzeugen Terpene kein psychoaktives High. Dennoch beeinflussen sie die Stimmung auf subtilere Weise, indem sie mit dem Serotonin- und Dopaminsystem, unserem Belohnungssystem, interagieren. Zum Beispiel verleiht Limonen mit seinen erfrischenden Eigenschaften ein belebendes Gefühl, während Myrcen eher entspannende Eigenschaften besitzt.

Weshalb sind Terpene in der medizinischen Anwendung von Cannabis relevant?

Die medizinische Anwendung von Cannabis hat in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen. Terpene könnten hier eine Schlüsselrolle spielen. Unterschiedliche Terpene weisen unterschiedliche pharmakologische Wirkungen auf. Zum Beispiel zeigen einige Terpene entzündungshemmende andere angstlösende oder schmerzlindernde Eigenschaften. Diese Vielfalt ermöglicht es, Cannabisstämme mit spezifischen Terpenprofilen für bestimmte medizinische Bedürfnisse auszuwählen. Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, hat Grünhorn auf Basis der hauseigenen Terpenforschung den Blütenfinder veröffentlicht. Das Online-Tool leitet bis zu fünf möglicherweise passende Blütensorten vom Terpenprofil und THC-Gehalt ab.

Warum ist der Entourage-Effekt entscheidend?

Der Entourage-Effekt unterstreicht die Bedeutung der Gesamtheit der Cannabispflanze. Anschauliches Beispiel: Zwei Sorten mit identischem THC- und CBD-Gehalt bewirken zwei völlig unterschiedliche Effekte im Körper. Warum ist das so? Die Antwort lautet: wegen der Terpene und weiteren Bestandteile. Oder anders ausgedrückt: erst durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Inhaltsstoffe wird die vollständige Wirkung entfaltet. Die Kombination verschiedener Bestandteile ist somit deutlich effektiver als jeder einzelne für sich betrachtet. Indem wir nicht nur auf Cannabinoide, sondern auch auf Terpene achten, können wir ein tieferes Verständnis für die therapeutische Bandbreite von Cannabis entwickeln. Dieser Ansatz könnte dazu beitragen, personalisierte medizinische Cannabisbehandlungen zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen zugeschnitten sind.

Was bedeutet das für die Auswahl von Cannabisprodukten?

Bei der Auswahl von Cannabisprodukten sollten Patient:innen nicht nur auf den THC- oder CBD-Gehalt achten, sondern auch das Terpenprofil berücksichtigen. Jeder Cannabisstamm hat ein einzigartiges Terpenprofil, das seine spezifischen Wirkungen beeinflussen kan.

Wie werden Terpene gemessen?

Die Terpene werden in unserem hauseigenen Labor mittels Gaschromatographie-gekoppelter Massenspektrometrie (GC-MS) analysiert. Bei diesem Analyseverfahren werden die einzelnen Stoffe der Cannabisprobe zunächst aufgrund ihrer chemischen Eigenschaften im Gaschromatographen aufgetrennt. Anschließend werden die einzelnen Stoffe anhand ihrer Retentionszeit und ihres Zerfallsmusters den jeweiligen Terpenen zugeordnet. Dies ermöglicht eine sehr genaue Bestimmung auch bei sehr kleinen Konzentrationen.

Bei Grünhorn bestimmen wir den Terpengehalt bzw. das Terpenprofil für jede bei uns verfügbare Sorte bzw. jede Charge. Somit erhalten Ärzt:innen bzw. Patient:innen eine Möglichkeit, einzelne Sorten untereinander zu vergleichen und die individuelle Therapie möglichst effizient zu entwickeln. Terpene sind leicht flüchtige Bestandteile. Daher nimmt der Gehalt mit der Zeit auf dem Weg nach der Ernte, über die Verpackung bis hin zum Patienten bzw. zur Patientin ab. Wir bestimmen den Terpengehalt der Sorten direkt vor der Abgabe an die Patient:innen. Zudem veröffentlichen wir den genauen Zahlenwert in Milligramm pro Gramm Blüte inklusive der vier Hauptterpene bei uns auf der Homepage.

Warum brauchen wir mehr Forschung?

Trotz des wachsenden Interesses an Cannabis und seinen Bestandteilen gibt es noch viel zu erforschen, insbesondere im Zusammenhang mit Terpenen. Wissenschaftler:innen müssen die spezifischen Wirkmechanismen der einzelnen Terpene verstehen und wie sie mit Cannabinoiden interagieren. Nur durch fundierte Forschung können wir das volle Potenzial von Terpenen in der medizinischen Anwendung von Cannabis ausschöpfen.

Weshalb ist Aufklärung wichtig?

Die breite Öffentlichkeit muss über die Bedeutung von Terpenen in Cannabis informiert werden, um eine sinnvolle Auswahl und Anwendung zu ermöglichen. Patient:innen und Ärzt:innen können von einem fundierten Verständnis der Terpenprofile profitieren, um die gewünschten Wirkungen zu erzielen. Eine aufgeklärte Gemeinschaft ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und verantwortungsbewussten Nutzung von Cannabis.

Disclaimer:
Die aufgeführten Informationen dienen lediglich der allgemeinen Aufklärung und sollen nicht als medizinischer Rat betrachtet werden. Der Gebrauch von Cannabisblüten zur Behandlung von verschiedenen Indikationen bzw. Symptomen sollte immer in Absprache mit qualifiziertem medizinischem Fachpersonal erfolgen. Die vorliegenden Informationen sind nicht als Ersatz für professionelle medizinische Beratung gedacht. Personen, die beabsichtigen, Cannabisblüten für medizinische Zwecke zu verwenden, sollten einen Arzt oder einen anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleister konsultieren, um eine individuelle Beratung und Überwachung zu erhalten. Wir übernehmen keine Verantwortung für mögliche Konsequenzen, die durch unsachgemäßen Gebrauch von Cannabisblüten entstehen könnten. Jeder Nutzer handelt auf eigenes Risiko, und wir empfehlen dringend, sich an die jeweiligen Gesetze und Vorschriften in der eigenen Region zu halten. Die angegebenen Anwendungsgebiete und potenziellen Wirkweisen stellen ausdrücklich keine Wirk- und/oder Heilversprechen oder sonstige wissenschaftlich belegte Aussagen dar und sollen nicht als eine Aufforderung zum Therapieversuch verstanden werden.

Autor: Dr. Nadine Herwig
Dr. Nadine Herwig - Leiterin Grünhorn Academy
Dr. Nadine Herwig studierte von 2006 bis 2010 Angewandte Naturwissenschaften an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Ihre Promotion führte sie am Helmholtz-Zentrum in Dresden-Rossendorf am Institut für Radiopharmazie durch. Zu ihren bislang publizierten wissenschaftlichen Arbeiten gehören u. a. Originalartikel auf dem Gebiet der Hautkrebsforschung und der Biomarker.